Es klingt nach einem Märchen – wer von uns hat sich nicht insgeheim immer mal gewünscht, mit Rod Stewart gemeinsam ein Liedchen zu trällern? Für das italienische Musikertrio Trio delle Meraviglie ist dieser Traum in der vergangenen Woche wahr geworden.
Wir haben mit Bandmitglied Christian Secchi gesprochen und er hat uns über das wohl größte Erlebnis seiner Musikkarriere gesprochen. Zur Band gehören neben Gitarrist und Sänger Secchi auch Sammy Marconcini (Bass, Vocals) und Federico Barsanti (Guitar, Choir). Immer wieder ist auch Drummer Guido Mainardi aus Bergamo mit auf der Bühne, so dass aus dem Trio somit häufig auch ein Quartett wird.
Gegründet wurde die auch als Trio of Wonders bekannte Coverband 2010 aus einer Bierlaune heraus. Seinerzeit wurde spontan eine Band für eine Feier gesucht und die drei befreundeten Musiker fackelten nicht lange und schüttelten Trio delle Meraviglie quasi aus dem Ärmel heraus.
Zum Repertoire des Trios gehören hunderte von Coversongs von u.a. den Beatles, den Rolling Stones, den Doors und Elvis. Aber auch Lieder aus den aktuellen Charts werden von den Dreien stets und ständig performt. „Natürlich haben wir auch Songs von Rod Stewart auf unserer Liste. Im Moment sind das Sailing, Have I Told You Lately, The First Cut Is The Deepest, You’re In My Heart, I Don’t Want To Talk About It und Maggie May”, verrät Secchi. “Nach diesem Erlebnis werden wir aber die Anzahl der Rod-Stewart-Songs in unserem Repertoire deutlich nach oben schrauben“.
Dieses „Erlebnis“ fand am Dienstag, dem 9. Juli statt. Noch nichts davon ahnend, was ihnen an diesem Abend passieren würde, bereitete sich das Trio delle Meraviglie an diesem sonnigen Tag auf der Insel Elba auf eine private Veranstaltung am Abend vor. „Wir wurden für eine private Geburtstagsfeier im Restaurant La Caletta in Porto Azzurro engagiert und bereiteten uns ganz normal darauf vor“, erzählt Secchi.
Als die Band dann wie vereinbart am Restaurant eintraf, eilte der Restaurant-Manager sofort auf die Musiker zu und informierte sie, dass am Abend ein internationaler Musik-Superstar anwesend sein würde. „Den Namen konnte er uns nicht nennen, weil die Agentur auf höchstmöglicher Diskretion bestand. Aber natürlich waren wir schon neugierig, wer das wohl sein konnte“, verrät Christian Secchi. „Wir saßen dann gegen neun Uhr beim Essen und sahen von unserem Platz aus, wie ein Boot am Pier festmachte“.
Dazu sei erwähnt, dass das Restaurant La Caletta vor allem auch dafür bekannt ist, dass man es auch vom Meer her mit dem Boot ansteuern kann. „Aus der Ferne konnten wir schon Rods unverwechselbare Frisur erkennen“, erzählt Secchi. „Dann kam er mit seiner Frau und einigen anderen Leuten zum Restaurant herüber“. Für Sir Rod war - wie uns die Musiker verraten haben - ein Tisch in einem abgetrennten Raum im Obergeschoss reserviert. Rod aber verpasste den richtigen Weg und stand auf einmal mitten unter den Menschen der Geburtstagsparty. Ganz der alte Charmeur konnte er über seinen kleinen Patzer aber lachen und grüßte alle anwesenden Partygäste gutgelaunt, bevor er dann doch noch seinen Tisch im ersten Stock fand.
Christian schaltete dann schnell und spielte sofort im Anschluss die ersten Akkorde von Sailing. Rod, der sich eigentlich schon zum Ausgang gewendet hatte, grinste, drehte noch einmal um und kam zurück zum Mikrofon. Und sang seinen wohl größten Song gemeinsam mit der Band zu Ende.
Danach verabschiedete er sich mit einem lauten „Goodbye everybody“ und einem kurzen Winken von den Zuschauern, die sich natürlich in recht großer Zahl um die kleine Bühne versammelt hatten.
„Das sind Momente im Leben, die niemals wiederholt werden. Alle von uns werden diese Minuten gemeinsam mit Sir Rod Stewart niemals vergessen“, schwärmt Christian Secchi noch heute. „Alle, die das miterlebt haben, konnten erst einmal gar nicht begreifen, was passiert war. Was ein Abend!“
Am nächsten Tag ging diese Geschichte dann im Netz steil. „Die Menschen, die uns auf unseren Kanälen folgen, sind komplett durchgedreht. Die Presse wurde darauf aufmerksam und wollte Interviews. Auf der Straße wurden wir von wildfremden Menschen angesprochen, denen wir unbedingt über unseren Abend mit Rod Stewart erzählen mussten“.
Inzwischen hat der Hype wieder etwas abgenommen und die Band kam zum Durchschnaufen. Mit etwas Abstand ließ Christian Secchi im Gespräch mit uns den Abend noch
einmal Revue passieren. Und zog ein Fazit: „Rod Stewart hat uns mit seiner Großzügigkeit und Bescheidenheit gelehrt, dass es keine Rolle spielt, wer du bist und was du tust. Wenn du singen
willst, dann tu es einfach!
Er hat uns wirklich ein großes Geschenk gemacht, das wir nie vergessen werden.
Was uns am meisten freut, ist, dass er aus freiem Willen zu uns gekommen ist, um mit uns zu singen. Er
mochte, was wir gemacht haben, und er hat es genossen, und das ist die größte Genugtuung für uns.
Nochmals vielen Dank, Rod, und wer weiß, vielleicht sehen wir dich wieder auf dieser schönen Insel, die dir offensichtlich auch gefällt!“
MH (14.07.2024)
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